Von der Mentee zur Abteilungsleiterin – Nina Wolfrum
Nina Wolfrum startete 2017 als Mentee im Cross-Mentoring-Programm München, damals Fachverantwortliche für 3D-Simulationstools in der Aerodynamik bei der MTU Aero Engines AG. Heute leitet sie die Aerodynamik-Abteilung desselben Unternehmens. In ihrem Erfahrungsbericht erzählt sie, wie das Mentoring ihr wertvolle Einblicke in andere Unternehmen verschaffte, Impulse für neue Herangehensweisen gab und ihre persönliche wie fachliche Weiterentwicklung nachhaltig unterstützt hat.
Wann waren Sie im Cross Mentoring München Teilnehmerin?
Ich war 2017 als Mentee Teilnehmerin.
Welche Position in welchem (Unternehmen) bekleideten Sie zu dem Zeitpunkt?
Ich war bei der MTU Aero Engines AG Fachverantwortliche für 3D-Simulationstools in der Aerodynamik.
Welche Position bekleiden Sie jetzt?
Ich bin nach wie vor bei der MTU. Nach diversen Ausflügen in andere Bereiche hat es mich wieder in die Aerodynamik zurückgezogen, heute leite ich diese Abteilung.
Wie hat Cross-Mentoring Ihnen in Ihrer Karriere geholfen Und wie hat mir das Mentoring persönlich weitergeholfen?
Da ich direkt nach der Universität bei der MTU als Doktorandin angefangen hatte und bis heute in dem Unternehmen geblieben bin, war das Mentoring für mich sehr wertvoll, um über meinen Mentor und den Kontakt mit anderen Mentees Einblicke in andere Unternehmen zu erlangen. Zum einen bekam ich Impulse, wie ich manche Dinge anders angehen könnte, und an anderer Stelle die beruhigende Einsicht, dass wir in allen Unternehmen mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind und doch nur mit Wasser kochen.
Zudem war das Mentoring Programm sehr bereichernd für meine Persönlichkeitsentwicklung: nicht nur durch begleitende Seminare, sondern auch den kontinuierlichen Austausch mit meinem Mentor und den wichtigen Abgleich zwischen Selbst- und Fremdbild.
Gibt es Tricks, die Sie damals gelernt haben und noch heute anwenden?
In den begleitenden Seminaren wurden viele hilfreiche Modelle im Kontext Zusammenarbeit und Führung vermittelt. Darüber hinaus ist mir ein Tipp besonders im Gedächtnis geblieben, den ich bis heute als sehr wertvoll empfinde: Am Ende lässt sich jede Entscheidung auf die ganz simple Frage reduzieren „Was kostet es mich und was bringt es mir?“. Dieses Konzept hilft insbesondere dann, wenn man Gefahr läuft, zu sehr auf Prinzipien zu beharren und damit viel Energie in unwichtige Themen steckt.
Mentoring ist für mich ….
Erfahrungen weiterzugeben und dadurch den Mentees die Möglichkeit zu eröffnen, neue Wege zu gehen, anstatt in bereits erforschte Sackgassen zu laufen. Und Mentees Impulse von außen mitzugeben, neue Blickwinkel zu eröffnen und die Tools an die Hand zu geben, sich weiterzuentwickeln.
Welchen Beitrag kann Diversität aus Ihrer Sicht bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen leisten?
Innovationen entstehen dann, wenn man sich gedanklich vom Bewährten, Vorhandenen lösen kann. Das gelingt nur, wenn man sich immer wieder aktiv mit neuen Blickwinkeln und Denkanstößen auseinandersetzt. Daher ist Diversität aus meiner Sicht unabdingbar für Innovationen. Was als ‚divers‘ definiert wird, hängt dabei aus meiner Sicht stark von der konkreten Herausforderung ab und muss sich nicht immer auf unterschiedliche Geschlechter beziehen.



