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Oliver Simon, Head of Learning & Development bei der Hypo Vereinsbank - Member of UniCredit

Oliver Simon, Head of Learning & Development bei der Hypo Vereinsbank - Member of UniCredit

04.12.2013, Kategorie: Memorandum, News,
Mut beweisen und Chancen ergreifen

Redaktion: Zunächst einmal: Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Platz im Ranking des Frauen-Karriere-Index. Was glauben Sie, hat zu diesem Erfolg geführt?

Oliver Simon: Herzlichen Dank! Wir haben uns sehr über diese Auszeichnung gefreut. Ich denke, dass der Erfolg vor allem auf zwei Aspekten beruht: erstens hohes ‚Commitment' und zweitens klare Entschiedenheit auf Seiten unseres Vorstands. Dass die Mitglieder unserer Unternehmensspitze das Thema nicht nur tragen, sondern persönlich aktiv unterstützen, gibt der gesamten Entwicklung einen ‚Drive', der sonst nicht möglich wäre. Zum Beispiel stehen sie als persönliche Mentoren in unseren Mentoring-Programmen zur Verfügung oder laden ein- bis zweimal im Jahr Frauen mit Führungspotenzial zu persönlichen Gesprächen bei unseren ‚Round Tables' ein. Außerdem haben wir ein differenziertes Gesamtkonzept aus 14 Initiativen entworfen. So können wir in jedem Bereich gezielt und effektiv auf die unterschiedlichen Voraussetzungen und Ziele eingehen. Das umfasst zum einen selbstverständlich ein modernes Elternzeitkonzept inklusive HVB-KiTa. Eltern fällt es so leichter, während der Elternzeit mit der Bank in Kontakt zu bleiben, sich weiterhin als Mitarbeiter zu identifizieren und wieder einen guten Einstieg zu finden. Eine andere Initiative sind unsere ‚Shared-Future-Officer', die eine echte Innovation darstellen: Zehn Mitarbeiter aus unterschiedlichsten Unternehmensbereichen sind Botschafter der Frauenförderung in ihren Segmenten. Sie kommunizieren das vielfältige Programm, wählen mit den Führungskräften passende Maßnahmen aus und gestalten das Thema an der Basis.

Redaktion: Wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf?

Oliver Simon: Wichtig ist jetzt, das Thema nachzuhalten und nicht von anderen großen Fragen aus dem Fokus drängen zu lassen. Wir haben zwar Erfolge erzielt, aber wenn wir uns jetzt ausruhen, wird der Erfolg nicht lange anhalten.

Redaktion: Die Frauenförderung steht bei Ihnen also klar im Fokus. Besteht nicht die Gefahr, dass sich die Männer im Unternehmen diskriminiert fühlen?

Oliver Simon: Natürlich gibt es immer den ein oder anderen, der sich sperrt oder sich auf den Fuß getreten fühlt. Uns geht es aber um Talentförderung. Wir wollen die Besten finden und befähigen, unser Unternehmen zu leiten - und das sind natürlich nicht nur Frauen. Wir wollen unsere Spitzenmänner nicht verlieren und ein Mann, der qualitativ überzeugt, hat selbstverständlich immer noch Chancen auf eine Stelle. Zudem kommt besonders bei den Jüngeren die Thematik gut an: Im Elternzeitkonzept sehen auch junge Männer eine Förderung für sich als Väter. Die Führungsmentalität innerhalb der Generation Y wandelt sich: Wir wissen, dass unsere Young Professionals projektbezogener arbeiten wollen - das bedeutet auch, dass wir in der Zukunft weggehen werden von einzelnen Führungskräften hin zu Führungsteams. Die jungen Männer haben außerdem erfolgreiche beste Freundinnen und Lebensgefährtinnen, die mit ähnlichen Problemen der Unternehmenskultur zu kämpfen haben. Bei ihnen ist deshalb die Akzeptanz für diese Notwendigkeit größer.

Redaktion: Welche langfristigen Ziele haben Sie sich in Bezug auf die Förderung von Frauen gesetzt? Wo genau wollen Sie in einem nächsten Schritt ansetzen?

Oliver Simon: Wir verfolgen das klare Ziel, unseren Frauenanteil in Spitzenpositionen bis 2017 auf 30 Prozent anzuheben. Dafür benötigen wir jetzt aber vor allem einen stärkeren ‚Bottom-up-Approach': Die Tools und Initiativen sind geschaffen, der Vorstand ist mit an Bord - jetzt muss man nur noch konsequent damit arbeiten. Und Frauen müssen ihren Mut beweisen, jetzt ihre Chancen zu ergreifen.

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