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04.06.2020, Kategorie: News, Cross Consult,
Blended Mentoring – der Verbindung von analogem und digitalem Mentoring gehört die Zukunft!

Was haben wir in der Corona-Zeit gelernt? Als prominenter Anbieter zahlreicher interner Mentoring und Cross-Mentoring Programme haben wir uns in den vergangenen Wochen im Schnelldurchlauf auf den virtuellen Stand der Dinge gebracht. Begriffe wie Screen Sharing, Breakout Sessions und überhaupt die digitale Übertragungsrate sind seit einigen Wochen ganz selbstverständlich Teil unserer alltäglichen Kommunikation.

Unser etabliertes analoges Denkmuster: „Wirklicher Kontakt geht nur mit persönlicher Präsenz und in einem geschützten Rahmen“ hat sich dabei fast unmerklich in den vergangenen Wochen mit verändert und entwickelt. Ja, natürlich haben auch wir wahrgenommen, wie ermüdend manch virtuelle Tage waren: Wir sind je nach Programm zwischen Zoom, Webex und Teams hin und hergesprungen und haben uns immer wieder auf die Eigenheiten der Programme einstellen müssen.

Nicht nur das: Selbstverständlich fühlt sich der virtuelle Austausch immer noch anders an, als die reale Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Personen. Dazu tragen einfach auch die technischen Effekte bei, die in der virtuellen Kommunikation nicht ausgeschaltet werden können. Man hat nicht wirklich Augenkontakt! Immer wenn ich denke, ich sehe meinen Teilnehmer*innen direkt in die Augen, nehme ich am unteren Bildrand wahr, dass es mir wahrscheinlich wieder nicht gelungen ist. Denn wenn ich mich direkt auf die Kamera konzentriere, gerät mir die Person im Meeting aus dem Blick. Auf Seiten unserer Teilnehmer*innen erleben wir ähnliche Lernprozesse und Effekte. Während es zu Beginn ein verständnisvolles „Wir machen das Beste aus der Situation“ gab, sind wir nun bei dem aktiven Wunsch angekommen, die virtuellen Angebote doch bitte nach Corona nicht wieder verschwinden zu lassen. Wir haben gemeinsam die Erfahrung gemacht, wie gut, konstruktiv und effizient der virtuelle Austausch stattfinden kann.

Ein excellentes Beispiel ist dafür unser Leadership Forum im Rahmen des Cross-Mentoring Augsburgs, das sich wechselnden Führungsthemen widmet. Zu diesen tauschen sich Mentees und Mentor*innen aus, normalerweise in Persona, diesmal virtuell. Der inhaltlich fokussierte Austausch erlaubt es - auf Basis einer bestehenden persönlichen Vertrauensbeziehung – auch herausfordernde Themen anzusprechen und in der Gruppe zu diskutieren. Selten habe ich mehr Offenheit und konstruktives Einlassen im Rahmen einer Cross-Mentoring Veranstaltung erlebt. Selbsterklärend ist daher der Wunsch der Teilnehmer*innen nach weiteren virtuellen Austauschformaten, in denen der Fokus intensiv auf Führungsthemen gelegt wird. Dies stellt in der Tat einen wesentlichen Vorteil virtueller Formate dar. Wir sind alle vor Ort und können uns zu einem verabredeten Zeitpunkt intensiv austauschen.

Und: in der Tat ist auch meine Wahrnehmung, dass das geringere Maß an Selbstinszenierung der inhaltlichen Fokussierung gut tut. Die Zukunft des Mentoring wird daher in den gemischten Formen liegen: Für uns gilt es, analoge und digitale Mentoringkonzepte nicht gegeneinander zu stellen, sondern vielmehr aus beiden Welten das passende Vorgehen in ein Gesamtkonzept zu integrieren. Blended Mentoring ist eine Mischung aus dem traditionellen Mentoring und Online-Elementen. Der Mentor und die Mentee können sich zwischen den Treffen virtuell austauschen und die Vernetzung mit anderen Tandems suchen. Ferner stehen sowohl Mentor*in als auch insbesondere dem Mentee kleine Lerneinheiten und Hilfestellungen zur Verfügung, deren Ergebnisse in die Treffen einfließen sollten. Selbstverständlich wird für uns auch in Zukunft der Start unserer Programme am liebsten persönlich erfolgen – auch wenn wir die digitale Variante gut gestaltet als Alternative kennen gelernt haben. Die Tandems jedoch im persönlichen, analogen Setting einander vorzustellen hat allerdings nochmal eine ganz andere Tiefe.

Je nach Zielsetzung und Fokus des Mentorings werden wir in Zukunft dann überlegen, in welcher Form welches Ziel am besten erreicht werden kann: Seminare und Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung und Führungskräfteentwicklung werden daher gerne weiter analog und persönlich stattfinden. Für den kurzen Boxenstopp im Verlauf eines Mentoring-Programms mit einem zielgerichteten Input sprechen aber viele Argumente für eine virtuelle Lösung. In diesem Sinne freuen wir uns auf die neuen Möglichkeiten und konzeptionellen Erweiterungen, die uns das Blended Mentoring bietet und die wir in unsere Programme kontinuierlichen einfließen lassen werden.

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